Diözese

Die Anfänge der kirchlichen Organisation der serbischen orthodoxen Kirche (SOK) in Deutschland gehen auf den Zweiten Weltkrieg zurück. Damals wurden nicht wenige Serben in Gefangenschaft genommen und nach Deutschland transportiert, darunter etwa 50 Priester, Diakone und Mönche der SOK. Auch der damalige serbische Patriarch Gavrilo (Dožić) und Bischof Nikolaj (Velimirović; Hl. Nikolaj von Ohrid und Žiča) wurden im KZ Dachau inhaftiert. Die ersten Kirchengemeinden werden nach dem Krieg gegründet, als ein Teil der Priester und der ehemaligen serbischen Häftlinge in Deutschland blieb. Die wirtschaftliche und politische Lage in Jugoslawien sowie der Bedarf an Arbeitskräften in der Bundesrepublik trugen in den 1960ern zu einer größeren Auswanderungswelle von Jugoslawien nach Deutschland bei, wodurch die Anzahl der serbisch-orthodoxen Bevölkerung in Deutschland rapide wuchs.

Die heutige Diözese von Düsseldorf und Deutschland ist Nachfolgerin der Diözese für Westeuropa und Australien, die 1969 von der SOK gegründet wurde und alle Kirchengemeinden und Pfarreien in Westeuropa, Australien und Neuseeland umfasste. Ihr erster Bischof war Lavrentije (Trifunović) und der erste Sitz die Hauptstadt Großbritanniens, London.

Drei Jahre später, 1972, wurde der Diözesansitz nach Düsseldorf in der damaligen Bundesrepublik Deutschland verlegt. Wiederum ein Jahr später, im Juni 1973, gründete die Bischofsvollversammlung der SOK eine separate Diözese für Australien und Neuseeland. Dadurch, dass Australien und Neuseeland aus der bisherigen Diözese für Westeuropa und Australien ausgegliedert wurden, entstand die Diözese für Westeuropa. Im Jahr 1979, nachdem in Himmesthür bei Hannover eine Kirche und zwei weitere Gebäude erworben worden waren, wurde der Diözesansitz dorthin verlegt.

Im Jahr 1989 ernannte die Bischofsvollversammlung der SOK Bischof Lavrentije zum Bischof von der Diözese Šabac-Valjevo in Serbien. Sein Vorschlag, die Diözese für Westeuropa in zwei Diözesen zu unterteilen, akzeptierte 1990 die Bischofsvollversammlung der SOK, wodurch die Diözese für Mitteleuropa bzw. die Diözese für Großbritannien und Skandinavien entstanden. Die Diözese für Mitteleuropa umfasste alle Kirchengemeinden und Pfarreien in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien und Spanien. Zum ersten Bischof der Diözese für Mitteleuropa wurde 1991 Bischof Konstantin (Đokić) ernannt.

Eine weitere Umstrukturierung erfolgte 1994, als Spanien der neugegründeten Diözese für Westeuropa und Italien der Metropolie von Zagreb-Ljubljana angegliedert wurden. Ende 2011 teilte die Bischofsvollversammlung der SOK die Diözese für Mitteleuropa in zwei Diözesen: die Diözese für Deutschland und die Diözese für Österreich, die Schweiz und Italien. Nachdem Bischof Konstantin 2012 pensioniert worden war, verwaltete die Diözese für Deutschland Seine Heiligkeit, Patriarch der SOK, Irinej (Gavrilović).Im Mai 2014 ernannte die Bischofsvollversammlung der SOK den Archimandriten Sergije (Karanović) zum ersten Bischof der Diözese für Deutschland.

Bischof Sergije verlegte den Sitz der Diözese nach Frankfurt am Main. Als er 2017 zum Bischof von der Diözese Bihać-Petrovac in Bosnien und Herzegowina ernannt worden war, verwaltete Bischof Andrej (Ćilerdžić; Bischof für Österreich, die Schweiz und Italien) die Diözese für Deutschland.

Die Bischofsvollversammlung der SOK wählte im Mai 2018 Bischof Grigorije von Herzegowina zum neuen Bischof für Deutschland. Bischof Grigorije wurde am 14. September 2018 in Düsseldorf inthronisiert. Der Sitz der Diözese wurde zurück nach Düsseldorf verlegt, wo er am Anfang war.

Die Diözese von Düsseldorf und Deutschland verfügt heute über 4 bischöfliche Dekanate (Verwaltungsbereiche) mit 30 Kirchengemeinden, in welchen ?? Priester, ?? Diakonen usw. dienen. Darüber hinaus verfügt die Diözese über zwei Klöster und eine Einsiedelei.